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Lesbisch-schwuler Medienpreis: Nominierte Journalisten stehen fest

Jan 7, 2008

Die Jury des Felix-Rexhausen-Preises hat drei Einsendungen für den Medienpreis des Bundes Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ) nominiert: – Nail Al Saidi für seine Radio-Beiträge: „DASDING der Woche: Lesbisch und schwul“, gesendet im Jugendprogramm „DASDING“ des Südwestrundfunks in der Zeit vom 27.11. bis 01.12.2006. Mögen eigentlich alle Lesben Fußball und warum werden alle Schwulen Friseur? „DASDING der Woche“ ist eine Beitragsreihe im SWR-Jugendprogramm, in der junge Radiomacher junge Radiohörer zu Wort kommen lassen – und genau das hebt die kurzen Beiträge von Nail Al Saidi von der Masse der medialen Berichterstattung über Coming-out & Co ab: Unverstellt, authentisch, dabei informativ und zielgruppengerecht. Und dann bleibt auch noch das eine oder andere Klischee auf der Strecke.

– Ted Anspach für seine Fernseh-Dokumentation „Homosexualität – genetisch bedingt?“, gesendet auf arte am 13.02.2007. Ist Homosexualität vererbt oder erworben? Diese Frage scheint längst überholt, sie lässt sich nicht beantworten und hilft Homosexuellen in der Gestaltung ihres Lebens auch gar nicht weiter. Dass uns diese Fragestellung trotzdem beschäftigen muss, macht Ted Anspachs sehr differenzierte Dokumentation auf eindringliche Weise deutlich. Der Journalist portraitiert ein Lesbenpaar mit einer lesbischen Tochter, berichtet von schwulen Pinguinen, verliert dabei aber niemals die politische Brisanz des Themas aus dem Blick. Und darum geht es ihm. Seit dem 19. Jahrhundert wurde die medizinische Forschung immer wieder dazu missbraucht, um Homosexuelle auszugrenzen oder gar zu töten, wie etwa im Dritten Reich. Dass ein solches Denken auch heute noch nicht aus der Welt ist, zeigt Ted Anspach mit kenntnisreichem Blick auf die USA.

– Roland Kirbach für sein Dossier „Schwulsein heute – ganz normal?“ in der Wochenzeitung „Die ZEIT“ vom 21.06.2007.
„Die Zeit der Klammheimlichkeiten, der Selbstverleugnung scheint vorüber, ebenso wie die bewegte Kampfzeit, die darauf folgte“, schreibt Roland Kirbach in seinem bemerkenswerten Dossier. Homosexuelle haben Erfolg in Kultur und Politik. Sie prägen ganze Branchen und Stadtviertel. Aber die gesellschaftliche Realität in der Bundesrepublik ist komplizierter – und bisweilen hochproblematisch, wie Kirbach bei seinen ausführlichen Recherchen von der Schule bis zum Sportplatz, vom Kiez bis zur Theaterbühne feststellen musste. Kirbach vermeidet jeglichen boulevardesken Alarmismus und ist nachdrücklich um Differenzierung bemüht. Und doch ist sein ausgezeichneter Beitrag eine eindringliche Warnung vor falscher Selbstsicherheit.

Welcher der drei Beiträge den Preis erhält, wird bei der offiziellen Preisverleihung am 26. Januar in Köln bekanntgegeben. Bereits jetzt steht die Trägerin des Sonderpreises fest: Kerstin Kilanowski wird ausgezeichnet für ihr dreistündiges Radio-Feature „Tanz auf der Grenze – Was ist Mann, was ist Frau?“, gesendet auf WDR3 am 30.06.2007.

Der lesbisch-schwule Medienpreis ist mit 500 Euro dotiert und wird in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben. Die Preisverleihung findet am 26. Januar 2008 anlässlich der Bundesversammlung des BLSJ in Köln statt.

Felix Rexhausen, der Namenspatron des Preises, wurde 1932 in Köln geboren und starb 1992 in Hamburg. Er war Mitbegründer der deutschen Sektion von amnesty international und arbeitete für den Rundfunk sowie für Zeitungen und Zeitschriften. Rexhausen war noch zu Zeiten des alten Paragrafen 175 ein selbstbewusster Journalist, der die Lebensumstände schwuler Männer eindringlich, aber auch ironisch und selbstkritisch thematisierte.

Mehr Informationen und die ausführlichen Begründungen für die Nominierungen sowie Presse-Fotos der Jury finden Sie online:
www.felix-rexhausen-preis.de

Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:
Wir laden Sie herzlich zur Preisverleihung ein! Informationen zur Anmeldung finden Sie ebenfalls unter www.felix-rexhausen-preis.de in der Rubrik „Aktuelles“.

Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ) e.V.
Postfach 19 01 39
50498 Köln

Kontakt: Martin Rosenberg
Fax: 01212/519 750-853
E-Mail: info@blsj.de

Der Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ e.V.) ist ein Netzwerk, das zurzeit bundesweit rund 200 lesbische Journalistinnen und schwule Journalisten verbindet. Die Medien spielen eine entscheidende Rolle beim Abbau von Vorurteilen. Deshalb setzt sich der BLSJ für eine faire und realitätsgetreue Berichterstattung über Lesben und Schwule ein – eine Berichterstattung, die jenseits von Klischees die Vielfalt lesbischer und schwuler Lebenswelten abbildet. Der BLSJ wird gegen homophobe Medienberichte aktiv und engagiert sich für die Rechte und Interessen lesbischer und schwuler JournalistInnen. Außerdem dokumentiert er Fälle von Diskriminierung am Arbeitsplatz und organisiert Diskussions-Foren und Weiterbildungs-Veranstaltungen.

Quelle (openPR)

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